Der neue JU-Ortsverband Isental umfasst das Gebiet von vier Gemeinden: Dorfen, Isen, Lengdorf und St. Wolfgang. Vorsitzende ist die Lengdorferin Diana Zydek.
Lengdorf – Die Junge Union erlebt im südöstlichen Landkreis eine Renaissance. In Dorfen und Lengdorf hat es zwar bereits JU-Ortsverbände gegeben, ihre Aktivitäten sind aber schon lange Vergangenheit. Am Dienstagabend wurde in Lengdorf der JU-Ortsverband Isental aus der Taufe gehoben. Er richtet sich an junge Parteimitglieder aus den Gemeinden Dorfen inklusive dem Ortsverband Tegernbach, Isen, Lengdorf und St. Wolfgang mit dem Ortsverband Gatterberg. Vorsitzende ist Diana Zydek.
Die 20-jährige Lengdorferin studiert in München Politikwissenschaft und VWL. Für ihren Posten bringt Zydek Erfahrung mit: Sie ist unter anderem Geschäftsführerin des JU-Kreisverbands Erding. Die Wahl ging zügig über die Bühne, auch, weil es nur fünf Stimmberechtigte gab. Bereits im Vorfeld hatten die Mitglieder über die Posten im Vorstand beraten.
Die Ämter wurden bewusst auf die Mitgliedsgemeinden verteilt. Wie in anderen JU-Gliederungen ist die Vorsitzende Zydek automatisch Vorstandsmitglied ihres CSU-Ortsverbands Lengdorf. Das gleiche gilt bei diesem Konstrukt über vier Gemeinden hinweg für ihre Stellvertreter Anna-Katharina Ober aus St. Wolfgang (Ortsverband Gatterberg) und Franz Faltermeier aus Dorfen.
Den Part des Schatzmeisters übernimmt Josef Renner aus Lengdorf, Schriftführer wurde Thomas Werner aus St. Wolfgang. Michael und Sophie Ostermaier aus Dorfen wurden in Abwesenheit zu Beisitzern gewählt. Die Kassenprüfung liegt in den Händen von Daniel Gottal und Gerlinde Sigl, auch wenn der JU-Kreisvorsitzende aus Erding und die frühere Lengdorfer Bürgermeisterin dem JU-Alter entwachsen ist.
Zydek dankte für die Wahl und bedauerte, dass der neue Verband derzeit nicht voll durchstarten kann. „Sobald wieder Projekte möglich sind, werden wir etwas Gutes aufbauen“, sagte sie.
Auch die Gründung im nahezu leeren Saal des Gasthofes Menzinger war den Corona-Maßnahmen geschuldet. „Auf der einen Seite wünschen wir uns ein volles Haus, auf der anderen Seite hoffen wir, dass nicht zu viele kommen“, sagte Gottal zur Begrüßung.
Der Kreisvorsitzende berichtete, dass viele Gäste abgesagt hätten, damit bei der Veranstaltung die Personen-Obergrenze eingehalten werden kann. Auch Dorfens Bürgermeister und CSU-Ortschef Heinz Grundner kam nicht als Gastredner. „Er fährt momentan nur einen Minimalbetrieb, um wenig Risiken einzugehen“, so Gottal.
Anwesend waren dafür neben Landrat und CSU-Kreisvorsitzendem Martin Bayerstorfer der Dorfener Vize-CSU-Vorsitzende Michael Oberhofer sowie die Ortsvorsitzenden Sigl (Lengdorf), Johannes Ober (Gatterberg) und Georg Hofmeister (St. Wolfgang).
Die Anbahnung der Gründung des neuen Ortsverbands war nach den Worten des JU-Kreisvorsitzenden eine zähe Geschichte gewesen. Gottal erzählte, dass bereits sein Vorgänger Alexander Attensberger diese Idee verfolgt, aber im ersten Anlauf nicht genügend Mitstreiter gefunden habe.
Für ihn habe aber festgestanden, dass die JU im Isental mit Dorfen als zweitgrößter Stadt des Landkreises eine starke Position brauche, so Gotal. Nach einem anfänglichen Misserfolg mit einem Mailing an 17 potenzielle Weggefährten versuchte er es mit WhatsApp-Nachrichten und schließlich Telefonaten. Die zeigten dann Wirkung. „Jetzt haben wir ein tolles Team zusammenbekommen“, lobte Gottal.
Bayerstorfer ging in seiner Rede auf den 75. Geburtstag des CSU-Kreisverbandes im Dezember ein und darauf, dass es ohne Parteien mit Grundsatzprogramm keine Demokratie möglich wäre. Dabei sei auch die Stimme junger Leute, die sich einmischen und mitbestimmen, unerlässlich. Er habe die Erfahrung gemacht, „dass junge Leute gewählt werden, wenn sie antreten“. Selbst sei er bereits mit 23 Jahren Bürgermeister gewesen.
„Wir brauchen frischen Wind, neue Impulse und neue Ideen“, wandte sich Bayerstorfer an die jungen Leute im Saal. Sie sollten Respekt vor politischen Größen haben, aber keine Furcht.
Gottal bezeichnete es als ein im Landkreis „wiederkehrendes Spiel“, dass sich die JU kritisch mit den CSU-Chefs auseinandersetzt. „Und wenn sie dann selbst auf deren Posten sind, haben sie die gleichen Auseinandersetzungen mit dem Nachwuchs.“
– Erdinger Anzeiger (Henry Dinger)